Hochmittelalter

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Was ist das Hochmittelalter ?

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Das Hochmittelalter ist die Blütezeit des Rittertums und des römisch-deutschen Kaiserreichs, des Lehnswesens und des Minnesangs. Man kann diese Ära auch als Zeitalter der Wiedererstarkung Europas bezeichnen, denn die europäischen Staaten entwickeln seit etwa 900 immer mehr Macht. Die Bevölkerung beginnt zu wachsen, Handwerk und Handel werden gefördert und auch die Bildung ist nun nicht länger ausschließlich ein Privileg des Klerus.
In diese Epoche fallen als wahrscheinlich bekanntestes Ereignis die Kreuzzüge, in denen sich der massive Einfluss der seit 1054 gespaltenen Kirche zeigt (siehe hierzu auch Morgenländisches Schisma). Während der Kreuzzüge ziehen immer wieder Heere aus West- und Mitteleuropa in den Nahen Osten, um die Stätten des neuen Testamentes von den Moslems zu „befreien“, doch gelingt es den Europäern nicht, sich dauerhaft dort festzusetzen. Später treten die einstmals religiösen Ziele der Kreuzzüge oftmals zugunsten von Machtgelüsten oder Profitgier in den Hintergrund.
Im Laufe der Kreuzzüge entwickelt sich auch ein Fernhandel mit der Levante, von dem insbesondere die italienischen Stadtstaaten profitieren. Mit dem Handel, der dort die Geldwirtschaft an Bedeutung gewinnen lässt und so zum Entstehen einer frühen Form des Kapitalismus führt, finden auch neue oder wiederentdeckte Ideen nach Europa, so wird zum Beispiel Aristoteles zur wichtigsten nicht-christlichen Autorität innerhalb der Scholastik. Vor allem in Mitteleuropa entsteht das Zunftwesen, das die sozialen und wirtschaftlichen Vorgänge in den Städten stark prägt.
Es ist auch die Epoche der Auseinandersetzung zwischen weltlicher und geistlicher Macht im Investiturstreit, welcher die Einsetzung mehrerer Gegenpäpste zur Folge hatte. Die wichtigsten Orden des Hochmittelalters sind neben den Zisterziensern die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner. Daneben entstehen neue christliche Laienbewegungen, die von der katholischen häretisch bezeichnet werden, darunter die Glaubensbewegungen der Katharer oder Waldenser. Im Hochmittelalter wird deshalb die Inquisition ins Leben gerufen, um gegen diese sog. Ketzer vorzugehen.
In Nord- und Osteuropa bilden sich im Zuge der fortschreitenden Christianisierung neue Königreiche wie England, Norwegen, Dänemark, Polen, Ungarn und Böhmen. Ebenso entstehen noch weiter im Osten unter dem Einfluss der Wikinger und orthodoxer Missionare aus dem byzantinischen Reich weitere Staaten wie das Kiewer Reich. Während Byzanz durch den vierten Kreuzzug im Jahre 1204 eine entscheidende Schwächung seiner Macht erfährt, wird das Reich der Kiewer Rus im Zuge des Mongolensturms 1223 zerstört; weitere osteuropäische Staaten (vor allem Polen und Ungarn) entgehen nur knapp dem Untergang. Daneben beginnen ab 1000 die nach der islamischen Eroberung verbliebenen christlichen Staaten der iberischen Halbinsel mit der sogenannten Reconquista, also der Rückeroberung des späteren Staatsgebietes von Spanien und Portugal von den Mauren.