Burg Haltenberg

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Die Ruine der Burg Haltenberg liegt auf dem Steilufer des Lech zwischen Scheuring und Kaufering im Landkreis Landsberg am Lech in Oberbayern. Die Anlage ist heute die einzige Burgruine am gesamten Lechrain zwischen Donauwörth und Füssen.

Vorburg.
In den siebziger und achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die verbliebene Substanz durch den Landkreis gesichert und der Bergfried als Aussichtsturm zugänglich gemacht.

Beschreibung

Die Burg liegt über dem Lech am Rand der Hochfläche. Die rechteckige Hauptburg wird im Norden und Osten durch ein eindrucksvolles, doppeltes Grabensystem geschützt. Im Süden trennt ein einfacher Halsgraben Haupt- und Vorburg. Die Vorburg wird durch einen weiteren Außengraben vom Gelände abgesondert.
Heute betritt man die Burgruine auf der Nordseite über einen aufgeschütteten Damm, der gute Einblicke in das Grabensystem gewährt. Das Plateau der Hauptburg wird von den Außenmauern des ehemaligen Schlosses umlaufen. Über dem Sockel aus Nagelfluh hat sich noch ein Obergeschoss aus Backstein erhalten. Der Innenhof ist mit Lechkieseln gepflastert, die aber weitgehend unter einer dünnen, grasbewachsenen Erdschicht verborgen liegen. Im Osten führen Treppenstufen in die ehemaligen Kellerräume, die aber aus konservatorischen Gründen verfüllt werden mussten.
Im Südosteck erhebt sich der mächtige romanische Bergfried. Der Rundturm aus großen Nagelfluhquadern wurde in den letzten Jahrzehnten vom Schutt befreit und teilweise ergänzt. Die rundbogige Einstiegsöffnung in etwa 8 m Höhe ist heute über ein Stahlgerüst erreichbar. An Wochenenden und Feiertagen kann der Turm bestiegen werden. Die Aussicht auf die Lechebene und die Alpenkette ist allerdings weitgehend durch hohe Bäume beeinträchtigt.
Das ursprüngliche Haupttor der mittelalterlichen Burg lag sicherlich auf dieser Seite und war durch die große Vorburg und den Bergfried gesichert. Zur Nutzung als Jagdschloss wurde der Eingang auf die andere Seite verlegt. An Stelle des heutigen Dammes führte damals offenbar (Wening) eine Holzbrücke über den Graben.
Das Herrenhaus stand im Westen direkt über dem Steilabfall. Im Osten war das Gesindehaus direkt an den Bergfried angebaut (Giebelansatz erkennbar). Zwischen der Haupt- und der Vorburg liegen die Ruinen der romanisch-gotischen Burgkapelle, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
Das Jagdschloss des 18. Jahrhunderts ist durch eine Ansicht Michael Wenings (1726) gut dokumentiert. Der Kupferstich zeigt das Schloss aus Nordosten in der Vogelschau. Um die Hauptburg zog sich ein schmaler Zwinger mit einigen rechteckigen Türmen. Die lang gestreckten Gebäude trugen einfache Satteldächer, der Bergfried einen hohen Helm. Gut erkennbar sind die doppelte Grabenanlage und der Chor der Kapelle.
Diese Kapelle war noch bis in die Nachkriegszeit gut erhalten. Der ursprünglich romanische, dem Heiligen Erasmus geweihte Bau wurde in gotischer Zeit aufgestockt und erweitert. Später barockisierte und stuckierte man das kleine Gotteshaus (Wessobrunner Meister).
Um 1960 löste sich ein Nagelfluhquader aus dem Mauerverband des nebenstehenden Bergfriedes und durchschlug das Dach der Kapelle. In der Bevölkerung halten sich allerdings bis heute Gerüchte, einige Burschen aus der Umgebung hätten hier gegen Bezahlung etwas nachgeholfen. Dem Eigentümer soll der Bauunterhalt lästig geworden sein. Später stürzte das Gewölbe vollständig ein. Anlässlich der Instandsetzung der Burg wurden die Ruine durch ein Notdach geschützt und die Reste der Stuckaturen aus dem Schutt geborgen.
Die Ruine ist heute Eigentum des Landkreises Landsberg am Lech, die Vorburg ist in Privatbesitz und dient als landwirtschaftlicher Gutsbetrieb.